Auswanderung Lippe-USANaturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe e.V. |
Heinrich Deppemeier :
Amerika-Auswanderer der ehemaligen Bauerschaft Rischenau
aus Heimatland Lippe 1982
Abschrift Wolfgang BechtelVor dem 18. Jahrhundert hat wohl kaum ein Lipper den Gedanken gehegt, sein „Vaterland" zu verlassen, um sich in Amerika dauernd anzusiedeln. Nach dessen Wende scheint man sich jedoch zunehmend damit beschäftigt zu haben, und nach weiteren hundert Jahren blieb es bei vielen lippischen Landsleuten nicht mehr bei ,,Auswanderungsgelüsten". In den Jahren 1881 bis 1890 steigerte sich die Zahl der lippischen Auswanderer nach Übersee auf insgesamt 2588, nahm dann stetig ab bis zum Beginn des ersten Weltkrieges (1911-1919 insgesamt 119), um danach vorübergehend von neuem sich zu erhöhen, allein 1923 auf insgesamt 1247, dem höchsten Jahresstand seit 1885. (Wilhelm Broker, Die Lipper als Volk ohne Raum. Lippische Post, Jg. 82 (1929) Nr. 160 v. 11. Juli).
Soweit bekannt, gab zuerst ein Lemgoer Bürger, David Topp, seinem Interesse für „die neue Welt" in sehr bezeichnender Weise Ausdruck. In einem Brief vom 5. Januar 1711 fragte er in Virginia an, was hier für „getreide wächset und ob es wohl hoch im preise sei", wie, „da so viel Familien jährlich da[hin-]zu kommen", sich diese „alle ernähren, ob sie alle da Häuser finden oder bauen, ob sie die Heyden oder Wilden mit der zeit vertreiben oder bekehren oder was es für arth Menschen da gebe und wie sie leben ?" (Th. Husemann, Die ersten Wanderungsgelüste im Lippischen. Blätter für Lippische Heimatkunde, Jg. l (1900) Nr. 11, S. 87-88). Der des Lesens und Schreibens kundige Mann, Inhaber einer Gaststätte und Herberge, hatte die Anregung für seine Initiative vermutlich von einem durchreisenden Kaufmann erhalten; gegebenenfalls könnte er durch das Inserat einer Zeitschrift zu seiner Anfrage veranlasst worden sein. Diese Gelegenheiten waren damals in den kleinen Städten sowie in den Flecken und Dörfern des Landes nicht im gleichen Maße gegeben. Immerhin bekundeten bereits Anfang 1753 Angehörige der reformierten Pfarre zu Falkenhagen ihren Willen, nach Süd-Carolina auszuwandern. Ihr zuständiger Geistlicher nahm das seinerzeit zum Anlaß, den Kanzler der Regierung in Detmold zu bitten, jene Absicht durch entsprechende Verfügung zu verhindern; er fürchtete, ,,römisch Catholische" möchten sich „mächtig bemühen, um vakant werdende Höfe und Häuser [evangelischer Inhaber] anzuspringen", (Staatsarchiv Detmold, L 73 Nr. 84, 14. März 1753. Die im folgenden angeführten Aktenzeichen beziehen sich auf das Staatsarchiv Detmold). Auch in den übrigen Kirchspielen Lippes mögen damals ähnliche, wahrscheinlich von Agenten verursachte Beunruhigungen stattgefunden haben. Von einem Durchbruch vom Vorhaben bis zu dessen Realisierung hören wir indessen noch nichts, auch nicht aus der sich in einer besonderen Situation befindlichen Gemeinde Falkenhagen. Ohnehin stand unerlaubtes Verlassen des Landes unter Strafe - der Regierungserlaß vom 20. Februar 1680 drohte mit zehn Goldgulden -, und selbst jeder Holland- und Frieslandgänger benötigte (lt. Antrag an die Beamten des Landes v. 9. März 1711) einen von den Ämtern ausgestellten kostenpflichtigen Paß, mit dem der Empfänger zugleich zur Rückkehr in seinen Heimatort in Pflicht genommen und überwacht war. Übertretungen des Ausreiseverbots - weniger von arbeitsuchenden als besonders von jungen Leuten, die, aus wirtschaftlicher Not oder von Abenteuerlust getrieben, sich ohne Vermittlung der Regierung von außerlippischen Militärmächten als Soldaten anwerben ließen - kamen, wie früher schon, immer wieder vor, wurden aber seit Verordnung der Regierung vom 17. Mai 1765 mit dem Verlust des Vermögens, insbesondere mit der Beschlagnahme des Kindteils, verschärft geahndet.
Die von den freiheitlichen Staats- und Wirtschaftsideen des 18. Jahrhunderts getragene Französische Revolution belebte den Auswanderungsgedanken in allen Schichten der deutschen Bevölkerung, auch der lippischen. Schon 1711 fühlte sich der Bürger David Topp seinem Landesherrn gegenüber „ganz-subjekt“ [erniedrigt] und meinte, daß „hier in Teutschland die Herrschaften alle souverain und die Unterthanen alle sclavisch" würden. (Husemann, S. 88). Dagegen mochten die Familien aus den Lippe benachbarten Stiften Corvey und Paderborn, welche im Frühjahr 1805 nach Malaga auswandern wollten und auf ihrem Marsch nach Bremen die Ämter Barntrup und Schieder in Aufregung versetzten (L 77 A Nr. 4759), wohl vornehmlich die Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage vor Augen gehabt haben. Die nicht zum Ziel gelangte Aktion - alle kehrten von Bremen in ihre Heimat zurück - setzte, so darf man folgern, der Auswanderungslust in den Grenzämtern des lippischen Südostens für Jahrzehnte einen Dämpfer auf. (Von etwa 1000 Auswanderern, die in Amsterdam, aber auch auf dem Wege dahin, ab März bis Juni 1817, umkehrten und enttäuscht sich wieder der Heimat zuwandten, wird aus Württemberg und Baden berichtet. (Günter Moltmann, Aufbruch nach Amerika. Tübingen 1979, S. 337 ff.). Erst 1834/35 machte sie sich in Blomberg von neuem bemerkbar. Unter dreißig bis vierzig davon Erfaßten brach im Sommer 1835 der Stiefsohn eines Bürgers als erster nach Jamaika auf, ihm folgten im Dezember die fünfköpfige Familie eines Schuhmachers, der sich drei minderjährige Waisen mit Erlaubnis ihrer Vormünder anschlossen (ebda). Wahrscheinlich waren sie alle von einem Agenten in Bosseborn bei Höxter angeworben worden. Gestützt auf die Akte der Britischen Regierung vom 22. Dezember 1834 und ermächtigt durch einen auf jener
Insel begüterten Hauptmann, sicherte der für den Unterweserraum Zuständige jedem Vertragsschließenden einen am Zielort zu empfangenden Vorschuß, bestimmten, sichim zweiten Jahr erhöhenden Lohn, ein kleines Haus mit 3/8 Morgen an Garten und Feld sowie ärztliche Hilfe und sogar die vorläufige Auslage der Überfahrt, die nachher mit der Einbehaltung der Hälfte des jeweiligen Wochenlohnes zurückgezahlt werden mußte, zu, wenn der Vertragspartner sich verpflichtete, zunächst fünf Jahre in der Plantage des obengenannten Kolonialherrn zu arbeiten. (B. Ueber die in einem Theile unseres Landes beginnenden Auswanderungen nach Jamaika. Lippisches Magazin. Jg. l (1836), Nr. 27, Spalte 424/426). Wer sich in den Ämtern Schwalenberg und Schieder locken ließ, ist kaum mehr festzustellen, ebenso, wie viele ihrer waren. Zwei Jahre später berichtet Pastor Melm, Falkenhagen, von Auswanderern nach Amerika (gemeint sind hier die Vereinigten Staaten von Nordamerika) „in großer Zahl". (L 77 A Nr. 4581. 28. November 1838). Nach 1840 erhöhte sie sich im Kirchspiel, wie allgemein in Lippe, in jedem Jahre. 1846 sah sich die Lippische Regierung veranlaßt, die Namen der Antragsteller im Regierungs- und Anzeigenblatt zu veröffentlichen, um deren etwaige Gläubiger hinsichtlich nicht befriedigter Forderungen zu schützen. Mit dem 16. Januar 1847 ordnete sie die Führung von Listen bei den Ämtern und die darauf beruhende jährliche Einreichung von Tabellen an, in deren erste auch die Auswanderer der vorausgegangenen drei Jahre aufgenommen werden sollten.
Fragen wir mit Freiligrath („Die Auswanderer") : „Warum zogt Ihr von dannen?". so vermag die Antwort darauf mit verschiedenen Ursachen aufzuwarten. Diejenigen, welche zur bürgerlichen Schicht gehörten. wenigstens die Idealisten unter ihnen, trieb vor allem die als Misere empfundene politische Situation des Heimatlandes bzw. die in der Unabhängigkeitserklärung des amerikanischen Kongresses vom 4. Juli 1776 gewährleistete Freiheit der Person, die selbst der staatlichen Macht gegenüber ein Widerstandsrecht einschloß, in die jungen, noch im Werden begriffenen Staaten jenseits des Ozeans. Zudem waren einige ihrer Standesgenossen Gescheiterte, sei es in ihrem politischen Bemühen, in ihrem Beruf oder gar schon auf ihrer Bildungsstätte, dem heimatlichen Gymnasium. Die meisten jedoch lockte die Aussicht auf wirtschaftliche Besserstellung - das war, wie wir sahen, bereits 1711 neben dem Gefühl der politischen Eingeengtheit auch der Beweggrund des David Topp in Lemgo -, ja die Möglichkeit, auf schnelle Weise reich zu werden. Der einfache Mann auf dem platten Lande erhoffte sich zunächst einmal Befreiung aus wirtschaftlicher und sozialer Not. Auf den Höfen und Stätten bedeutete die hohe Kinderzahl Einengung der individuellen Existenz und des persönlichen Lebensraumes. Viele Hofstellen, kleine wie große, waren verschuldet. In den Hochzeiten der Auswanderung lassen sich in Rischenau innerhalb von vier Jahrzehnten fünfzehn Stättebesitzer nachweisen, die mit dem Verkauf ihrer verschuldeten Anwesen sowohl Befreiung aus ihrem finanziellen Notstand erreichten als auch mit dem verbleibenden Überschuß die Reisekosten, Paß- und Agentengebühren beglichen, wobei nicht immer ein Betrag für den Start in den Staaten übriggeblieben sein mag. (Die früher gegebene Möglichkeit, durch Arbeitskontrakte vor oder nach der Überfahrt die Kosten für die Seereise durch einen Dienstherrn in Übersee vorweg abdecken zu lassen, war in den nordamerikanischen Staaten schon vor der Jahrhundertmitte seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben.) In vier bekannten Fällen verzichtete der zur Ausreise entschlossene Anerbe, meistens angesichts der Stätteverschuldung, auf den angestammten Besitz, beanspruchte aber eine im Verhältnis zum Kindteil seiner Geschwister entsprechend erhöhte Abfindung von dem Rechtsnachfolger und drückte dadurch den Wert des Objektes für diesen noch weiter herab. Überhaupt brachte die Auswanderung eines Kindes oder mehrerer Kinder den zeitigen Hof oder Stätteinhaber fast immer in geldliche Verlegenheit, die ihn nötigte, falls die
Überfahrtsgebühren nicht von amerikanischen Verwandten übernommen oder wenigstens vorgestreckt waren, zu den bestehenden Hypotheken noch eine zusätzliche aufzunehmen. Verweigerungen waren an der Tagesordnung, Ärger und Auseinandersetzungen die Folge. Von den wirtschaftlichen Nöten damaliger Zeit waren die Handwerker besonders betroffen, indem sie auf ihren Besitztümern neben der wenig einbringenden Acker- und Viehwirtschaft ein ebenso ,,schlechtes Geschäft" zu verkraften hatten. So wird verständlich, daß 1854 ein Tischlermeister in Biesterfeld seinen durch drei Generationen aufgebauten Betrieb aufgab, um in den USA einen neuen Start zu versuchen. Ebenso erklärt sich 1870 die Resignation eines Stellmachers in Rischenau, der ,,wegen schlechten Geschäfts" nach Amerika aufbrach und vorher ein ihm als Erbe zustehendes Haus mit allem Zubehör seinem nächstälteren Bruder überließ. Hauptsächlich soziale Missstände bestanden bei den Einliegern. Neben den allgemeinen Nöten, von denen sie mit größerer Schärfe betroffen waren, genossen sie als Nachgeborene auf dem elterlichen Gut, selbst im Familienstand, nur ein beschränktes Wohnrecht. Bei Platzmangel oder im Streitfall mit den Ihrigen fanden sie gegebenenfalls Unterkunft bei einem Verwandten oder Nachbarn im Ort oder in einem der Umgebung, doch vielfach nur in Nebengebäuden, sei es im leerstehenden Stall, Speicher oder in der zur Zeit unbewohnten Leibzucht bzw. in einem Teil dieser ,,Behausungen". Da die Anlage von Neusiedlungen mit der ständig steigenden Bevölkerungszahl wegen des wirtschaftlichen Tiefstandes nicht Schritt hielt, kam es vor, daß die Einlieger ihre dürftige Bleibe obendrein zu mehreren teilen mußten, wie Friedrich Wienke für Brakelsiek bezeugt, wo 1847 in manchen Leibzuchten drei Familien nebeneinander wohnten. (Fr. Wienke, Lipper in Amerika. Lippischer Kalender 1925, S. 74/75). In derartig drangvoller Enge blieben Streitereien jeglicher Art bis hin zu Anstoß erregenden Affären nicht aus; einem sorgsamen Hausvater wie strebsamen jungen Menschen fiel in solcher Lage der Wechsel in das ferne Land, das, wie man hörte, jedem Einwanderer ,,unbegrenzte Möglichkeiten" bot, weniger schwer. Einige wenige, die mit den Landesgesetzen und -Verordnungen in Konflikt geraten waren, setzten sich gewöhnlich über Bremen nach Amerika ab, weil diese Stadt einem Auswanderungswilligen ohne Papiere schon deshalb den vorübergehenden Aufenthalt nicht verweigerte, um ihren in Konkurenz zu den anderen Seehandelshäfen stehenden Reedereien das Geschäft nicht zu schmälern. Zur Gruppe dieser ,,heimlichen Auswanderungen" (vergl. dazu Fritz Verdenhalven, Die Auswanderer aus dem Fürstentum Lippe (bis 1877). Sonderveröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe, Bd. 30, Vorbemerkung, S. XIV und XV) sind auch die Männer zu zählen, die sich von vornherein oder im Verlauf der Dienstzeit ihrer Militärpflicht entzogen und denen, um der zu erwartenden Strafe und deren negativen Folgen für ihre wirtschaftliche bzw. berufliche Zukunft zu entgehen, die Flucht in ,,das gelobte Land" als einziger Ausweg erschien. Wer jedoch mit Sicherheit dazu gehörte, ist in den meisten Fällen nicht mehr zu ermitteln (Vergl. dazu Verdenhalven, Vorbemerkung S. XV), da man naturgemäß über den Verbleib der Flüchtigen von ihnen selbst oder ihren Verwandten keine den Behörden zugekommene Nachricht erwarten kann. Letztlich bleibe nicht unerwähnt, daß durch Unwetterschäden, Mißwuchs und Ernteausfall verursachte Teuerungen der Jahre 1847 bis 1850 vielen den Entschluß zum Verlassen der Heimat erleichterten.
Die Lippische Regierung sah sich nicht in der Lage, die Auswanderung grundsätzlich zu verhindern, behielt aber mit deren Registrierung ein Instrument der Überwachung und Regelung in der Hand. Verweigert wurde die Ausreise, wenn der Antragsteller Angehörige zurückließ, die zu ernähren und zu unterhalten er (noch) verpflichtet war, und, im Falle der Aufnahme in die Stammrolle, bis zur Erfüllung der Militärpflicht, d. h. bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres. (Circulare, die Auswanderung nach Amerika betr., v. 24. März 1846, 2. Februar und 20. Juni 1848). Auch die Agententätigkeit suchte die Regierung in den Griff zu bekommen. Sie legte – die meisten Lipper wählten damals zur Anreise den für sie kürzesten und günstigsten Wasserweg auf der Weser mit dem Dampfschiff von Hameln nach Bremen bzw. Bremerhaven - den von Bremer Schiffseignern und Generalagenten angeworbenen lippischen Geschäftsleuten, die deren Interessen bei der Werbung von Auswanderungsbeflissenen zu vertreten sich bereits erklärt hatten, bestimmte Bedingungen auf, zu denen auch die Stellung einer Kaution von 500 Reichstalern gehörte. (Landesverordnungen v. 3. Mai und l. November 1853). Zu den Erwerbern solcher Konzessionen in den Ämtern, aus welchen nach bisheriger Erfahrung die meisten Interessenten zu erwarten waren, gehörten Kaufleute, Handwerker und Gastwirte. Im Raume des lippischen Südostens betätigten sich Apotheker Otto Wachsmuth und nacheinander die Kaufleute M. u. S. Bachrach, Schwalenberg, im Auswanderergeschäft. Von Letzterem ist bekannt, daß er 1887 dem Besitzer der Rischenauer Stätte Nr. 44 (nach alter, seit 1774 verordneter Zählung, die auch im folgenden bei Erwähnung von Höfen und Stätten zugrunde gelegt ist), die dessen Vater 1854 bereits von einem Amerikaauswanderer erworben hatte, mit deren Ankauf die Überfahrt finanzierte. Sehr oft holten die Ausgewanderten Verwandte und Freunde nach, was nicht selten aus Sehnsucht oder um ihrem Heimweh ein Ventil zu öffnen geschah. In Briefen, die man in jener Zeit fast überall von Haus zu Haus weiterreichte, stellten sie ihre Erwerbungen und die vergleichsweise besseren Verdienstmöglichkeiten heraus, verschwiegen aber oft die leidvoll bitteren Erfahrungen des Anfangs, milderten diese ab oder gaben ihnen nachträglich einen ethischen Wert. Daß allein schon – etwa bis zur Mitte des sechsten Jahrzehnts des vorigen Jahrhunderts - die Ausreise ihre Tücken hatte: Visitation und Verzollen des Gepäcks an den Grenzen der Territorien und in Bremen, unvorhergesehene Aufenthaltsmehrkosten durch nicht eingehaltene, ja mehrmals hinausgeschobene Abfahrtstermine, unzureichende Ausrüstung und Bemannung des sie schließlich aufnehmenden Segelschiffes, mehrwöchentliches Zusammengepferchtsein zu Hunderten im Zwischendeck des stets schwankenden Schiffes, verstärkt bei tagelangem Sturm, völlig unzulängliche Verpflegung und ungewohnt grausame Behandlung durch Kapitän und Mannschaft, selbst gegenüber Krank-Gewordenen, Sterbenden
und Gestorbenen . .. zeigen zwei Beschwerdebriefe Herforder Auswanderer über eine Bremer Reederei vom 22. Februar bzw. 13. März 1854 an die Mindener Regierung, die diese der Lippischen Regierung abschriftlich übermittelte. (L 77 A Nr. 4740), 5. Dezember 1854). Ähnliche Berichte sowie Hinweise auf Erpresser und Schwindler hüben wie drüben in den lippischen Heimatblättern und von den Kanzeln mögen allgemein ihre Wirkung gehabt haben, schlugen aber bei den einmal Entschlossenen nicht durch. Andererseits kam es auch, aber selten vor, daß ein zunächst Ermutigter noch vor der Abfahrt in Bremen einen Rückzieher machte (Karl Wehrhahn gibt dafür ein anschauliches Beispiel im Lippischen Kalender 1914, S. 91-94) oder nach im Land seiner Hoffnung völlig fehlgeschlagenem Start in die Heimat zurückkehrte. In Rischenau ergab es sich im Frühjahr 1884, daß ein der Stätte Nr. 78 entstammender Friedrich Kelle oder Jürgens, geb. 15. Februar 1861, den kurz vorher gestellten Antrag auf Ausreise nach Nordamerika zurückzog. (Amtsblatt, im folgenden AB, 1884, Nr. 39), weil sich offenbar plötzlich für den bisherigen Tagelöhner eine lohnende Arbeitsmöglichkeit in Ortsnähe oder im westfälischen Raum ergeben hatte.
Es interessiert die Frage, in welchen Staaten, Verwaltungsbezirken, Städten oder Gemeinden unterschiedlicher Art der USA sich die aus Rischenau kommenden Einwanderer niedergelassen haben. Leider geben darauf die archivarischen Zeugnisse sowie Berichte in der heimatlichen Literatur nur selten und mangelhaft Auskunft. Dies gilt allgemein für die Betroffenen aus ganz Lippe und bedürfte zur Aufhellung weiterer Forschungen von Nachkommen früherer Einwanderer, die eher in den Staaten selbst möglich wären. Für die Bauerschaft Rischenau läßt sich soviel erkennen, dass der größte Teil der Ausgewanderten südlich der großen Seen in Wisconsin, Iowa und Illinois dauernde Aufnahme gefunden hat. In Illinois sind wahrscheinlich die aus dem Falkenhagener Kirchspiel etwa 1837/38 aufgebrochenen Gemeindeglieder verblieben, deren Verlust ihrem heimatlichen Geistlichen Sorge bereitete (s. oben). Vermutlich gehörten zu ihnen der aus Rischenau (im folgenden Ri.) 68 stammende Friedrich Schmidt und seine Ehefrau, geb. Schnaber, Ri. 6 l, wohl mit größerer Wahrscheinlichkeit Wilhelm Gnade, Ri. 60, und Sophie Gröne oder Obergrundmeier, Ri. 8 (vergl. unten), von der wir aus einem in Gallena, hart an der Grenze zu Wisconsin, aufgegebenen Brief vom 26. Oktober 1850 wissen, daß sie als seit einigen Jahren verheiratete Ehefrau eines begüterten Christopher E. Sanders ihren ausgereisten Geschwistern von Ri. 8, 1849 65 Dollar Reisegeld geschickt hatte (s. unten) (L 83 B G Nr. 241). Bestimmte Ortsangaben innerhalb von Illinois sind von der Familie Vietmeier, Ri. 21, bekannt. Im Verwaltungsbezirk Oyle Coumy wohnten 1862 Wilhelm Vietmeier in Northgraf, Friedrich Vietmeier, dessen Ehefrau Sophie (vielleicht handelt es sich um die 1849 mit gereiste ,, Tante Sophie") und Christine Vietmeier in Freeport, Heinrich Vietmeier - er nahm bereits 1849 durch Ertrinken ein frühes Ende - in Pint Creek, Hermann und Christoph Vietmeier in einer nicht mitgeteilten Ansiedlung von Oyle County. (E 108 Schwalenberg Nr. 501).
Das Auffanggebiet für Christian und Wilhelmine Gröne, Ri. 6, war anscheinend der Staat Wisconsin. Wir erfahren von Wilhelmine Gröne, daß sie 1854 mit dem Ökonomen John Wagner zu Lancaster in Wisconsin, möglicherweise schon seit einigen Jahren, vermählt war, von wo sie über den amerikanischen Konsul in Bremen auf Herausgabe ihres Brautschatzes klagte. (L 108 Schwalenberg Nr. 1020). Im Raum von Sheboygan in Wisconsin zählte höchstwahrscheinlich der Rischenauer Einliegerssohn Friedrich Müller zu den 112 überwiegend in Langenholzhausen/Nordlippe beheimateten Kolonisten, die 1847 nach elfwöchiger leidvoller Reise - 13 oder 14 Tote mußten dem Meer übergeben werden - von Bremen über Quebeck/Kanada, Buffalo, Milwaukee endlich westlich des Michigansees eine Bleibe fanden. (Vergl. Die ,,historische Erzählung" von J. C. Arpke, Das Lippe-Detmolder Settlement in Wisconsin, Milwaukee 1895. Zu Friedrich Müller, ebda. S. 10, ferner Verdenhalven, XVII, Nr. 80, S. 448). Nicht wenige von den aus Rischenau nach Amerika Ausgewanderten haben mutmaßlich im Staate lowa eine Heimstatt erhalten. Zwei Söhne des Müllers Warneke, deren jüngerer nach dem Verkauf der Biesterfelder Mühle (Paradiesmühle) im Herbst 1867 seinem älteren Bruder voranging, meldeten sich zur Wahrung ihrer Ansprüche aus Akley Hardins (L 108 Schwalenberg Nr. 911) bzw. Franklin County (L 108 A Nr. 548, Vormundschaftsprotokoll [im folgenden VP] v. 17. Juni 1875). Arpke erwähnt 1895 „das lippische Settlement [= Niederlassung] bei Hubbard in Hardin County", eine kleine, kaum 14 Jahre alte Kolonie in Iowa, die ,,von Jahr zu Jahr frischen Zuwachs von Deutschland" bekäme und ,,das größte lippische Settlement in Amerika zu werden" verspräche (Arpke S. 52). Es ist anzunehmen, daß die Stiefmutter der beiden Warneke Söhne diesen 1868 mit dem Rest der Familie (s. unten) in einen der genannten Orte folgte. Handelte es sich bisher bei den Eingewanderten in der Regel um herkömmliche Landwirte und Tagelöhner, die im Urwald oder in der Prärie Farmen gründeten oder vorhandene übernahmen, so versuchten nunmehr viele der aus der Heimat Nachgekommenen, selbst bei ungleicher beruflicher Ausgangslage, im Handwerk, Handel oder in der Industrie der aufblühenden Städte ihr Glück zu begründen.
Ein Sohn des Pastors Melm aus dem damals zur Bauerschaft Rischenau gehörigen Falkenhagen erwartete 1868 nach dem Bericht seines Vaters eine gute Stellung in einem New Yorker Handelshaus (L 77 A Nr. 4899). Friedrich Bornemann, Ri. 99, konnte 1890 die Grundlage seiner wirtschaftlichen Zukunft in lowa legen (L 108 Schwalenberg Nr. 911), wo vermutlich sein ihm 1857 vorausgegangener Onkel, Wilhelm Bornemann, Ri. 51, schon längst sein Auskommen gefunden haben dürfte. Sichere Nachricht über ihren Verbleib in der neuen Heimat besitzen wir über die aus der Rischenauer Stätte Nr 60 hervorgegangenen Amerikaner der Familie Marx. Friedrich (Fred) Marx (I), der 1879 in Chicago Fuß faßte, folgten 1888 August Marx (I), 1904 Friedrich (Fred) Marx (II), ca. 1898 Heinrich (Henry) Marx und 1923 August Marx (II). (S. Bild l). Alle Familienglieder brachten es in der großen Handelsstadt als Gastwirte zu Reichtum und Ansehen. (Bild 2). Der als Sechzehnjähriger seinem gleichnamigen Onkel gefolgte Friedrich (Fred) Marx (II) war ab 1924 Inhaber mehrerer Restaurants, als dessen aufwendigstes die ,,Lincoln Turner Hall" galt, in der 1928 auch die Ozeanüberquerer Köhl, Fitzmaurice und von Hünefeld zu Gast waren. (Mitteilung Dr. jur. H. Marx, Reppenstedt). (Bild 3). Henry Marx, der als in Rischenau geborener Heinrich Schöning seinen Namen dem seiner Verwandten anpaßte, heiratete in Chicago Laly Trompeter, wahrscheinlich die Tochter des 1883 vermutlich in die USA eingewanderten Hermann Friedrich Trompeter aus der Rischenauer Stätte Nr. 64. Johanne Trompeter, Ri. 88, fand 1923 zunächst bei ihren Verwandten in Chicago Aufnahme und ehelichte den Deutsch-Amerikaner Carl Seleneit; sie lebt heute als Witwe in Latana/ Florida. (Mitteilung Ernst Müller, Lügde-Rischenau). Die vom Hof Nr. 4 in Rischenau-Paenbruch stammende Dorothea Deppenmeier folgte ihrem Verlobten Hermann Steffens aus Diepholz im Sommer 1885 nach Cincinati/Ohio, wo beide nach ihrer Heirat ein Malergeschäft aufbauten und später zu einer Baugesellschaft erweiterten.
Wie steht es heute um die Beziehungen der Heimat zu den ,,Lippersiedlungen" bzw. Einzelniederlassungen in den USA, an deren Gründung oder Ausgestaltung Rischenauer ,,Amerikaner" beteiligt waren ? Die Frage führt uns zu den Veränderungen hauptsächlich kultureller Art - die wirtschaftlichen gleichen im großen und ganzen denen bei uns -, die seit den Siedlungsanfängen bis zur Gegenwart im Bewußtsein der Generationen sich vollzogen haben. Allgemein sind alle Rischenauer wie ihre lippischen, westfälischen, hessischen und anderen Landsleute in den Staaten auch, im Laufe von eineinhalb Jahrhunderten Amerikaner geworden. Dies zeigt sich nirgends so eindeutig wie im Umgang mit der Muttersprache. Während die ersten Ansiedler daran festhielten - auch an ihrem Lippischen Platt -, wurden deren Kinder und Enkel durch die wachsende Einbeziehung in das sie umgebende öffentliche Leben in Wirtschaft, Ortsgemeinde, Bezirk und Verwaltung gezwungen, englisch zu sprechen und den Verkehr in Deutsch zunehmend auf den Gebrauch im familieren und stammverwandten Bereich zu beschränken. Lange noch bediente man sich in Predigt und Unterricht - Kirchen wurden bereits von den ersten Kolonisten und Schulen anschließend von den Kirchenvorständen errichtet - vornehmlich der Heimatsprache, ebenso in den ,,Sonntagsschulen", kirchlichen Vereinen, verschiedenen Clubs und Logen; es gab deutsche Zeitungen auf Bezirksebene und deutschsprachige Theater in größeren Städten. Doch wurde diese erfreuliche, leider mit jedem Generationswechsel abnehmende Pflege deutscher Kultur durch den für Deutschland unglücklichen Ausgang des ersten Weltkrieges stark beeinträchtigt und kam nach der Katastrophe des zweiten fast zum Erliegen. Wie John L. Weber, Chicago, schon 1924 in einem Brief an den lippischen Heimatschriftsteller A. Wiemann nach einem Besuch der Lippersiedlungen in der Umgebung von Sheboygan/Wisconsin und Freeport/Illinois bezeugt, sprachen um diese Zeit die hier lebenden Abkömmlinge alter Lipper durchweg amerikanisch - bei seiner Einkehr 1916 war Deutsch damals die Umgangssprache gewesen -; in allen Kirchen hatte man sich zum Gebrauch des Englischen entschlossen - in einigen wurde höchstens zweimal im Monat deutsch gepredigt -, und Gemeinden, die vor 25 Jahren [um 1900] „noch ganz deutsch waren", erwiesen sich jetzt als „ganz englisch", von den regierungsseitig beaufsichtigten Schulen ganz zu schweigen. Das ,,einzige deutsche Theater" in Illinois konnte nicht ,,erhalten" werden. ,,Früher wohnten die Deutschen [hier] zusammen", 1924 ließ sich von einer ,,deutschen Nachbarschaft" nicht mehr reden. (John L. Weber, 1750 Adams St. Chicago USA. Lippersiedlungen und Deutschtum in Amerika. In: Vaterländische Blätter, Neue Folge, Jg. 3 (1924) Nr. 22, 28. Oktober). Deutschland- und Heimatbesuche, die sich aus Rischenau stammende Deutsch-Amerikaner erlaubten und die dem Verfasser bekannt wurden, z. B. Wilhelm Korsmeier 1861, Dorothea Steffens, geb. Deppenmeier nebst älterem Sohn 1904, Hermann Steffens 1924 sowie wiederholte Besuche von Angehörigen der Familie Marx: Friedrich (Fred) (I), zuletzt 1913, Friedrich (Fred) (II), zuletzt 1926, August (I u. II), dieser zuletzt 1937, und Henry Marx, zuletzt für die Dauer eines Jahres 1956/57 (Mitteilung Dr. jur. Marx), scheinen bei ihren in Amerika geborenen Nachkommen kaum noch Interesse zu finden. Umgekehrt sind Reisen aus der Heimat zu Verwandten in Amerika, wie sie z. B. bei der Familie Marx 1898, 1911 und 1925/26 (Bild 4) noch unternommen wurden, selten geworden. Der einstmals allgemein übliche Briefwechsel zwischen den Eingewanderten und den in der Heimat Zurückgebliebenen hörte, wenn nicht schon bei den Kindern, so doch bei den Enkeln hüben wie drüben gewöhnlich auf. Mündlich konnte man sich vielleicht noch auf deutsch verständigen, aber um sich schriftlich darin auszudrücken, reichte der deutsche Sprachschatz nicht hin; man lernte es nicht mehr oder kam mit der Zeit aus der Übung, in der Sprache der Väter sich brieflich zu äußern. Versuchte man es auf englisch, so vermochte auch das die wachsende Entfremdung auf beiden Seiten in der Regel wegen mangelnder Sprachkenntnisse des hiesigen Empfängers nicht aufzuhalten. Es wäre zu wünschen, daß verschüttete Verbindungen in Zukunft von neuem belebt und weiterhin gepflegt werden könnten, wie dies 1979 durch den Besuch einer Abordnung des Rischenauer Schützenvereins in den USA bereits eingeleitet und ein Jahr später mit einem Gegenbesuch erwidert wurde.
Zum Schluß mögen die aus Rischenau ausgewanderten Personen, auch straffällig gewordene, die sich wahrscheinlich nach den USA absetzten, soweit sie dem Verfasser durch schriftliche Zeugnisse oder Mitteilungen bekannt werden, geordnet nach dem Zeitpunkt ihrer Ausreise, namentlich folgen. (Fundorte sind angefügt). Die Aufstellung beansprucht keine Vollständigkeit und bedarf der Ergänzung, insbesondere für mögliche, bisher nicht zu ermittelnde Fälle nach den beiden Weltkriegen. Zur Identifizierung wurden die Geburtsdaten der Hauptpersonen, wenn sie ermittelt werden konnten, hinzugesetzt.Rischenauer Amerika-Auswanderer und ihre in Amerika gebohrenen Nachkommen bei einer
Zusammenkunft auf einer amerikanischen Farm. Obere Reihe 2, von links Henry Marx"Marx Beer Tunnel" in Chicago. Links:Friedrich (Fred) Marx (II) (ca 1930.
"Lincoln Turn Halle" vor dem ersten Weltkrieg
Ww. Marie Marx, geh. Schröder, Ri 60, zu Besuch hei ihren Söhnen und deren Familien in
Chicago, hier bei der ihres Sohnes Friedrich (Fred) Marx (II).
1791: Henrich Bolte, Ri 51, geb. zu Vahlbruch, Amt Polle, „verließ böswillig" seine Frau Christine, geb. Schröder. und wanderte wahrscheinlich nach Amerika aus. (Lippisches Intelligenzblatt im folgenden LIB 1797, S. 210; L 108 A Nr. 521, Eheprotokoll [im folgenden EP], 30. September 1788: Verdenhalven, Auswanderer (bis 1877) [im folgenden Vdh] XII, 115)1797: Hermann Diedrich Thorwart, Ri 51, geb. 23. Mai 1773, wanderte nach den Angaben der Mutter, die ihr Haus, scheinbar deswegen, mit 175 Reichstalern belastete, nach Ostindien aus. (L 108 Schwalenberg Nr.530; Auswanderung im LIB nicht vermerkt)1810: Carl Brand aus Rischenau, ehemaliger preußischer Soldat, geb 4. Juli 1784 entwich aus dem Gefängnis und könnte sich nach Amerika abgesetzt haben. (LIB 1810, Beilage, S 128; Vdh XII. 116)1837/38: Friedrich Schmidt Ri 68, geb. 20. April 1788. mit seiner Ehefrau Sophie, geb. Schnaber, Anerbin von Ri 61 nach Verkauf dieser Stätte. (I. 108 Schwalenberg Nr. 540; L 108 A Nr. 53. VP 7. September 1837: Auswanderung im Regierungs - und Anzeigenblatt [im folgenden RAB] nicht vermerkt)1837/38: Wilhelm Gnade. Ri 60, geb. 3, August 1814 (L 108 A Nr. 529. EP 17. Oktober 1844) Sophie Gröne oder Obergrundmeier, Ri 8, geb. 13. Oktober 1814 (L 108 Schwalenberg Nr. 912) (Auswanderung vorstehender Personen im RAB nicht vermerkt)1843: Christian Weiße Tagelöhner in Rischenau, 43 Jahre, entwich aus dem Strafgefängnis und entkam wahrscheinlich „heimlich" nach Amerika. (LIB 1841, S. 262; Vdh XII, 117)1844: Johann Friedrich Timmer Ri 34, geb. l. März 1810, verzichtete als Anerbe auf die elterliche Stätte lt. Nachricht des Preußischen Konsulats in Baltimore, l. Mai 1845 (L 108 A Nr. 529, EP3. September 1846; Auswanderung im RAB nicht vermerkt)1847: Hermann Friedrich Müller, Einliegersohn, geb. 15. Oktober 1827 (RAB ,847, S. 174; Vdh XI, 140; 1848: Christian Gröne, Biesterfeld, Ri 6, geb. 16. Januar 1812 (RAB 1848 S. 57; Vdh XI, 246) Heinrich Wilhelm Gröne, Biesterfeld, Ri 6, geb, 7. Oktober 1823 (RAB 1848, S. 57: L 108 A Nr. 542, VP 2. Wihelmine Gröne, Biesterfeld, Ri 6, geb. 26. August 1826 (RAB l 848. S. 57; L 108 A Nr. 541, VP 19. Januar 1851 • L 108 A Nr. 542. VP 2. Oktober 1852; Vdh XI, 246)1848: Georg Adam Aceas, Ri 33. geb. 20. April 1821 (L 108 Schwalenberg Nr. 511, nach einem hier erwähnten Protokoll 16 März 1848), vermutlich mit seiner Schwester Wilhelmine, verehelichte Drake, Sabbenhausen 16. geb. 9. April 1823 in Ri, die ihren Mann „heimlich verlassen" hatte (RAB 1870, S. 14; G G 2850; Vdh XII, 1731849: Friedrich Gröne oder Obergrundmeier, Ri 8, geb. 5. März 1819 (RAB, S. 114) Hermann Gröne oder Obergrundmeier, Ri 8. geb. 15. Juni 1834, sprang ein für seine altere Stiefschwester Elisabeth, die vor der mit ihrem Bruder Friedrich im Februar geplanten Abreise nach Amerika am 6. Januar 1849 starb. (L 83 B G Nr. 241; Vdh XI, 531)1849: Wilhelm Vietmeier Ri 21, geb. 20. September 1822, nach Verkauf seiner Statte, mit seinen Geschwistern
Christoph geb 12 März 1829, Heinrich, geb. 28. Februar 1832, Christine, geb. 7. Mai 1835 sowie einer Tante Sophie" (RAB 1849, S. 114; RAB 1867, S. 195; Vdh XI, 528 u. 2369)
Friedrich Vietmeier Ri 21, geb. 26. Dezember 1824 (L 108 Schwalenberg Nr. 501)
Hermann Vietmeier, Ri 21, geb. 11. März 1827 (L 108 Schwalenberg Nr. 501) Diese beiden Bruder sind im RAB nicht vermerkt)1850: Christian Diekmeier, Biesterfeld, Ri 7, geb. 5. Februar 1825 (RAB 1850, S. 173; Vdh XI, 577) 1850: Ww. Elisabeth Aceas, geb. Müller, Ri 33, geb. 26. Januar 1794 in Elbrinxen, nach Verkauf ihres Hauses Ri 33 (4. April 1850), die ihrem Sohn Georg Adam und ihrer Tochter Wilhelmine (s. oben) „heimlich" nach Amerika folgte (G G 2850; L 108 Schwalenberg Nr. 511; Auswanderung im RAB nicht vermerkt)1851: Hermann Friedrich Wilhelm Meier, Einliegerssohn Ri, geb. 21. August 1823, Korporalder 2. Komp. des I. Batl. Lippe (RAB 1851, S. 212; Vdh XI, 630)1852: Christoph Baumeister, Ri 28, geb. 23. Februar 1816, mit Ehefrau Dorothee, geb. Diekmeier und fünf Kindern, nach Verkauf ihrer Stätte (RAB 1852, S. 172; L 108 Schwalenberg Nr. 507; Vdh XI, 726 Sophie Baumeister, Ri 28, geb. 13. Juni 1824 (RAB 1852, S. 218; Vdh XI, 732)1852: Friedrich Köster, Ri 93, Postknecht, geb. 26. Mai 1825 in Großenberg, Grafschaft Pyrmont, mit Ehefrau Wilhelmine, geb. Mühlen (RAB 1852, S. 220; L 108 Schwalenberg Nr. 560; desgl. Nr. 561, 4. März 1866; Vdh XI, 733)1853: Heinrich Schmidt, Ri 68, geb. 2. September 1827 (RAB 1853 S. 264; Vdh XI, 900) 1853: Heinrich Gröne, Biesterfeld, Ri 6, geb. 26. August 1826, Zwillingsbruder der 1848 ausgewanderten Wilhelmine Gröne (RAB 1853, S. 320; Vdh XI, 902)1853: Wilhelm Korsmeier oder Trompeter, Ri 14, geb. 25. Mai 1800, mit Ehefrau Julie, geb. Schäfer, aus der Heimborner Mühle b. Lügde, und angeblich sieben Kindern (RAB 1853, S. 320; L 108 A Nr. 542; Vdh XI, 903) (Bei dem im RAB genannten Fritz handelt es sich offenbar um den am 8. Juni 1827 in Ri geborenen, bereits großjährigen Sohn. Die Abstammung des mitgenannten Gottlieb war bisher nicht festzustellen)1853: Dorothee Göke oder Steinhage, Ri. 12, geb. 3. Dezember 1801, (RAB 1853, S. 320; Vdh XI, 904) 1854: Wilhelm Algermissen, Biesterfeld, Ri. 85, geb. 13. Februar 1815, mit Ehefrau Luise, geb. Gnade, und fünf Kindern, nach Verkauf ihrer Stätte, des Rappelkruges (RAB 1854, S. 189; L 108 A Nr. 541, VP 9. März 1854; Vdh XI, 1051; Vdh XII, 165)1854: Dietrich Schoppe oder Kettelhake, Ri. 44, geb. 3. Mai 1813, Witwer mit zwei Töchtern, nach Verkauf seiner Stätte (RAB 1854, S. 210; L 108 Schwalenberg Nr. 519; Vdh XI, 1055)1854: Karl Gnade, Jäger in Wöbbel, geb. 31. März 1823, Anerbe von Ri. 89, nach Verzicht darauf gegen 200 Reichstaler (RAB 1854, S. 467; L 108 A Nr. 530, EP 18. März 1852 und EP 7. September 1854) Ihm folgt im1855: seine Ehefrau Luise (RAB 1855, S. 420; Vdh XI, 1221) 1854: Wilhelmine Rahns, Ri. 38, geb. [angeblich] 1824 (RAB 1854, S. 483; L 108 A Nr. 525, EP 6. Dezember 1821 [?] Vdh XI, 1129)1855: Christoph Rahns oder Koller, Ri. 40, geb. 28. Oktober 1815 in Sabbenhausen, mit Ehefrau Wilhelmine, geb. Altenbernd, und zwei Töchtern, nach Verkauf ihrer Stätte (RAB 1855, S. 125; L 108 Schwalenberg Nr. 514; Vdh XI, 1195)1855: Charlotte Brand, Ri. 77, geb. 31. August 1823, mit Wilhelmine Brand, Ri. 77, geb. 1. Mai 1836, beide unverheiratete Töchter des Kolon Anton Brand, Ri. 77, nach einer Abfindung von je 100 Reichstalern (RAB 1855, S. 440; L 108 A Nr. 531, EP 30. Juli 1857; Vdh XI, 1236)1857: Friedrich Gröne, Einlieger Ri, geb. 14. September 1821, mit Ehefrau Henriette, geb. Weders (RAB 1857, S. 246; L 108 A Nr. 530, EP 13. Juli 1854; Vdh XI, 1414)1857: Wilhelm Bornemann, Ri. 51, geb. 11. April 1809 mit Ehefrau Dorothea, geb. Rattmeyer, und fünf Kindern, nach Verkauf ihrer Stätte (RAB 1857, S. 221 ;L 108 Schwalenberg Nr. 531; Vdh XI, 1406)1857: Heinrich Gnade, Ri. 60, geb. 20. Juni 1808, mit Ehefrau Dorothea, geb. Gröne oder Obergrundmeier, und drei Kindern, nach Verkauf ihrer Stätte (RAB 1857, S. 119; L 108 Schwalenberg Nr. 539; Vdh XI, 1401)1857: August Herbst, derzeit Müller in Ratsiek, geb. 21. November 1825, Sohn des Müllers Ernst Herbst, derzeit Ri. 22, mit Ehefrau Luise, geb. Rissiek, Elbrinxen, und drei Kindern (RAB 1857, S. 498; Vdh XI, 1432) Ihm schlossen sich vermutlich zwei weitere Söhne des Ernst Herbst „heimlich" an: Ludwig (Louis) Herbst, geb. ca. 1831 in Ratsiek [?] und Heinrich Herbst, geb. 1833, vermutlich in Ratsiek (L 108 A Nr. 531, EP24. Juni 1858; L 108 Schwalenberg Nr. 909)1857: Friedrich Bartelsmeier, Ri 96, Interimswirt, geb. 15. September 1818 in Elbrinxen 13, entwich heimlich, vermutlich in die USA, weil wegen körperlicher Mißhandlung des minderjährigen Anerben und deren Folgen sein Verbleiben in Rischenau unmöglich geworden war (L 108 A Nr. 543, VP 18. Februar 1858)1858: Christian Heinrich Welling, Ri. 17, geb. 16. April 1829, erhielt am 30. November 1858 einen „Heimatschein" nach Bremen und wanderte wahrscheinlich von dort in die USA aus. (L 77 A Nr. 4791; L 108 A Nr. 528, EP 15. März 1838)1860: Wilhelm Halling, Ri. 52, geb. 2. Dezember 1832, nach Abtretung des Anerbenrechts an seine Schwester gegen Abfindung von 80 Reichstalern (L 108 A Nr. 531, EP 13. Oktober 1859; Ausw. im RAB nicht vermerkt)1860: Marie Topp, Ri. 47, geb. 20. April 1842 (L 77 A Nr. 4748; Vdh VI, 125) 1860: Luise Brand, Ri. 77, geb. 22. Mai 1834, (L 77 A Nr. 4748; Vdh XI, 126) 1861: Friedrich Watermeier, Ri. 35, geb. 3. Januar 1825 (RAB 1861, S. 216; Vdh XI, 1568) 1861: Heinrich Spilker, Ri. 45, geb. 22. Mai 1828, erhielt am 11. Juni 1861 einen „Heimatschein" nach Bremen und wanderte vermutlich von dort in die USA aus (L 77 A Nr. 4-793; L 108 A Nr. 529, EP 6. April 1843)1862/63: Christian Bolte oder Koch, Ri. 43, entzog sich der Militärpflicht und entwich vermutlich „heimlich" in die USA (RAB 1864, S. 520) .1863: Karl Topp, Ri. 47, geb. 9. August 1838, Müllergeselle, war der Brandstiftung verdächtig und hatte sich heimlich entfernt, vermutlich in die USA (RAB 1863, S. 685)1866: Heinrich Werner, Einlieger Ri.. Schneidermeister, (RAB 1866 S. 420; G G 4010; Vdh XI, 1668)1867: Ludwig (Louis) Warneke, Paradiesmühle, Ri. 102, geb. 28. Februar 1847 in Grevenburg, StiftPaderborn (L 77 A Nr. 4798; L 108 A Nr. 546, VP 13. August 1867; Vdh V, 719)1867: August Wilhelm Carl Melm, Pfarre Falkenhagen, z. Zt. Bremen, Handlungsgehilfe, geb. 10. März 1849, erwartete Anstellung bei Fa. Lehmann & Brothers, New York (L 77 A Nr. 4799; Vdh V, 741)1867: Friedrich Heinrich Christian Wilhelm Müller, Ri. 81, geb. 7. Mai 1840, erhielt am 8. Oktober 1867 einen „Heimatschein" nach Bremen und wanderte von dort vermutlich in die USA aus. (L 77 A Nr. 4799; L 108 A Nr.535, EP 27. August 1874)1868: Friedrich Bornemann, Ri. 99, geb. 25. September 1850 (L 77 A Nr. 4799; Vdh V, 792)1868: Hermann Müller (Möller), Ri. 36, geb. 21. Dezember 1849. (RAB 1868, S. 448; L 77 A Nr. 4799; Vdh XI, 1942; Vdh V, 793)1868: Friedrich Nolting, Ri. 83, geb. 29. September 1845, verzichtete als Anerbe auf seine Stätte gegen 100 Reichstaler (L 77 A Nr. 4799; L 108 A Nr. 535, EP 25. März 1875; Vdh V, 778)1868: Hermann Korsmeier oder Trompeter, Einlieger Ri., geb. 2. November 1828, Schneidermeister, Bruder des 1853 ausgewanderten Wilhelm Korsmeier oder Trompeter, mit Ehefrau Luise, geb. Gnade und drei Kindern (RAB 1868 S. 339; Vdh XI, 1914)1868: Amalie Brand, Ri. 101, geb. 17. März 1844 (RAB 1868, S. 434; Vdh XI, 1941)1868: Christoph Rodermund, Ri. 95, geb. 4. Dezember 1819 in Vörden, Stift Paderborn, Postillon, mit Ehefrau Wilhelmine, geb. Külker, Ri., und zwei Kindern, nach Verkauf ihrer 1852 erworbenen Stätte (RAB 1868, S. 235; L 108 Schwalenberg Nr. 911; L 108 Schwalenberg Nr. 565; Vdh XI, 1886)1868: Ww. Dorothea Warneke, verw. Frick, geb. Meier, Paradiesmühle, Ri. 102, geb. 11. August 1821 in Warbsen/Bitterfeld, mit Tochter Emilie Frick und Sohn Heinrich Warneke, nach Verkauf der Mühle (RAB 1868, S. 600; Vdh XI, 1971)1868: Wilhelmine Gnade, Ri. 58, geb. 30. Oktober 1846, heiratete in Freeport/Illinois Adolph Kreymeier, vermutlich den am 31. März 1842 in Ri. geborenen Einliegerssohn, der ihr offenbar „heimlich" in die USA vorangegangen war. (L 108 A Nr. 547, VP 16. Juli 1872; Auswanderung im RAB nicht vermerkt)1869: Friedrich Müller (Möller), Ri. 36, geb. 16. Mai 1851, der seinem im Frühjahr 1868 ausgewanderten Bruder Hermann folgte (L 77 A Nr. 4801; L 108 Schwalenberg Nr. 912; Vdh V, 918)1870: Friedrich Baseler, Ri. 75, geb. 12. April 1852, (L 77 A Nr. 4801, Vdh V, 937)1870: Friedrich Kelle, Ri. 78, geb. 15. November 1839, wegen „schlechten Geschäfts" verzichtete gegen 165 Reichstaler auf sein Anerbenrecht. (RAB 1870 S. 338; L 108 A Nr. 534, EP 21. März 1870; L 108 Schwalenberg Nr. 911; Vdh XI, 2149)1870: Karl Bornemann, Ri. 99, geb. 2. Januar 1854 (RAB 1870, S. 294)1870: Ernst Wessel, z. Zt. Müllergeselle in der Pardiesmühle Ri., geb. 16. August 1851 in Kixmühle - Eschenbruch 17 (L 77 A Nr. 4801; Vdh V, 966)1872: Heinrich Sonntag, Sohn des Untervogts Heinrich Sonntag, Ri. 13, und der Elisabeth Beermann, Wörderfeld, geb. 18. April 1854. (RAB 1872, S. 430; L 108 A Nr. 531, EP 10. März 1859; Vdh XI, 2255)1872: Wilhelm Deppemeier, z. Zt. Besitzer von Brakelsiek 24, geb. 20. Oktober 1829, Ri. 10, mit Ehefrau Elisabeth, geb. Schäfsmeier, Elbrinxen 22, und minderjährigem Sohn Wilhelm, nach Verkauf ihrer Stätte (L 77 A Nr. 4752; Vdh VI, 133)1874: Luise Kreimeyer, Einliegerstochter Ri., geb. 25. November 1844, mit ihrer minderjährigen Tochter Luise (L 77 A Nr. 4752; Vdh VI, 136)1874/75: Friedrich Warneke, früher Paradiesmühle, Ri. 102, geb. 1843 in Grevenburg, Stift Paderborn, (L 108 A Nr. 531, EP 6. September 1860; L 108 A Nr. 548, 17. Januar 1875; Auswanderung im RAB nicht vermerkt)1876: Elisabeth Sonntag, geb. Beermann, Einliegerin Ri., geb. 10. November 1819, Wörderfeld, mit Tochter Elisabeth und Sohn Wilhelm, beide unter 14 Jahren (L 77 A Nr. 4752; Vdh VI, 214)1876: Levi Glaser, Sohn des Einliegers Michael Glaser, Ri., geb. 24. Dezember 1856, erhielt 1876 einen „Heimatschein" nach England und wanderte von dort in die USA aus (s. unten). (AB 1876, Nr. 71; L 77 A Nr. 4752; L 108 A Nr. 531, EP 6. Januar 1859; L 108 A Nr. 543, VP 28. Oktober 1858)1879: Friedrich (Fred) Marx (I), Ri. 60, geb. 7. Januar 1842, derzeit in Bremen, mit Ehefrau Marie (Mery), geb. Meyer, Kunstmühle b. Brakel (L 77 A Nr. 4753; L 109 Blomberg Nr. 108; Mitteilung Dr. jur. Marx)1880: Wwe. Henriette Plöger, Einliegerin, Ri., geb. 29. Dezember 1836, mit siebenjährigem Sohn Hermann (AB 1880, Nr. 8; L77ANr. 4753; L 108 A Nr. 533, EP 22. Juli 1866)1880: Georg Kunkel, stud. Sohn des Postverwalters Heinrich Kunkel, Ri., geb. 5. Mai 1855, Soltau (L 77 A Nr. 4753; L 77 A Nr. 4753; L 77 A Nr. 4803, L 109 Blomberg Nr. 108: Auswanderung im AB nicht vermerkt)1880: Gustav Koch, Ri. 51, geb. 2. April 1832 in Iggenhausen, Amt Schötmar, Tischler, mit Ehefrau Amalie, geb. Meier, Schwalenberg, und fünf Kindern: Helene, geb. 1863, Heinrich, geb. 1865, Bertha, geb. 1869, August, geb. 1872, Wilhelm, geb. 1874, nach Verkauf ihrer Stätte (AB 1880, Nr. 57; L 77 A Nr. 4803; L 108 A Nr. 531, EP 3. April 1862; L 109 Blomberg Nr. 109)1881: Simon Kampmeier, Ri. 40, geb. 17. Oktober 1858, Ziegler (AB 1881, Nr. 21; L 77 A Nr. 4753; L 109 Blomberg Nr. 108)1881: Friedrich Büngener, Stiefsohn des Einliegers Müller bei Ri. 29 (L 77 A Nr. 4753; L 109 Blomberg Nr. 108; L 108 A Nr. 533, EP 22. November 1866; Auswanderung im AB nicht vermerkt)1881: Friedrich Carl Trompeter, Ri. 88, geb. 18. September 1859, zuletzt als Hausknecht in Bremen, fehlte bei der Aushebung und soll 15. Juli 1882 als fahnenflüchtig erklärt werden; er wanderte wahrscheinlich „heimlich" in die USA aus. (AB 1881, Nr. 48; AB 1882, Nr. 24)1882: Christian Klasmeier, Paenbruch, Ri. 5, geb. 13. November 1848, seit 9 Jahren Kutscher in Warstade, Landdrostei Stade. (L 77 A Nr. 4753; L 77 A Nr. 4804; L 109 Blomberg Nr. 110)1882: Wilhelm Kampmeier, Ri. 40, geb. 12. April 1866 (L 77 A Nr. 4753; L 77 A Nr. 4804; L 109 Blomberg Nr. 108)1882: August Herbst, Ri. 22, geb. 1. Juni 1866 (L 77 A Nr. 4753; L 77 A Nr. 4804; L 109 Blomberg Nr. 110; Auswanderung im AB nicht vermerkt)1883: Hermann Friedrich Heinrich Trompeter, Ri. 64, geb. 14. August 1854, Ziegler, letzter Wohnort List, Amt Hannover, seit 25. April 1883 abwesend und nicht zurückgekehrt; er wanderte wahrscheinlich „heimlich" in die USA aus. (AB 1884, Nr. 9)1884: Karoline Lohans, Ri. 44, geb. 30. November 1857, Magd. (L 77 A Nr. 4753; L 109 Blomberg Nr. 108)1884: Karoline Wegener, Ri. 59, geb. 4. September 1839, Magd (L 77 A Nr. 4753; L 109 Blomberg Nr. 108)1884: Louise Wegener, Ri. 59, geb. 12. September 1843, Magd (L 77 A Nr. 4753; L 109 Blomberg Nr. 108)1885: Dorothea Deppenmeier, Paenbruch, Ri. 4, geb. 26. April 1860, heiratete 9. Juli 1885 in Cincinati/Ohio Hermann Steffens, geb. 18. August 1858, Diepholz (L 109 Blomberg Nr. 108)1885: Louise Lohans, Ri. 44, geb. 2. August 1859 (L 77 A Nr. 4753; L 109 Blomberg Nr. 108)1887: Christian Lohans, Ri. 44, geb. 23. März 1823, Wörderfeld, mit Ehefrau Wilhelminc, geb. Wegener, Ri. 59, geb. 13. Januar 1836, und drei Kindern: Elisabeth, geb. 9. September 1871, Hermann, geb. 6. September 1873 und Heinrich, geb. 4. Oktober 1877, nach Verkauf ihrer Stätte (AB 1887, Nr. 76; L 77 A Nr. 4753; L 77 A Nr. 4806; L 109 Blomberg Nr. 112)16.2.1888: August Marx (I), Einliegerssohn, Ri., geb. 30. Dezember 1873, zur Unterstützung seines im Frühjahr 1879 ausgewanderten Onkels Friedrich (Fred) Marx (I) in Chicago. (L 77 A Nr. 4806; L 109 Blomberg Nr. 108; L 109 Blomberg Nr. 112)1890: Nathan Glaser, Sohn der Einliegerin Pauline Glaser, Ri., geb. 6. März 1873, derzeit in Pyrmont, zur Unterstützung seines Onkels Louis, [wohl identisch mit dem 1876 ausgewanderten Levi Glaser]. (AB 1890 Nr. 56; L 109 Blomberg Nr. 113)1897: Heinrich Schöning, geb. 11. November 1881, Sohn des Heinrich Schöning und der Wilhelmine, geb. Marx, Ri., zur Unterstützung seines Halbbruders August Marx (I) und der übrigen Verwandten in Chicago, wo er sich Henry Marx nannte. (Mitteilung Dr. jur. Marx)1897: Heinrich Trompeter, Ri. 88, geb. 21. Dezember 1883, Sohn des Heinrich Trompeter und der Elise, geb. Marx, Ri. (Mitteilung E. Müller, Lügde-Rischenau)1904: Friedrich (Fred) Marx (II), Ri. 60, geb. 10. November 1887, er wurde Inhaber mehrerer Gaststätten in Chicago. (Mitteilung Dr. jur. Marx)1923: August Marx (II), Ri. 60, geb. 7. Dezember 1890, derzeit in Hannover, mit Ehefrau Emma, geb. Schüre, Sabbenhausen, und zwei Kindern. (Mitteilung Dr. jur. Marx)1923: Johanne Trompeter, Ri. 88, geb. 15. Dezember 1902, nach Chicago zu ihren Verwandten; sie ehelichte Carl Selleneit und lebt heute als Witwe in Lantana/Florida. (Mitteilung E. Müller, Lügde-Rischenau)