Lippische Rose

 Auswanderung Lippe-USA 

Naturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe e.V.

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Briefe von Herman Trachte und Friedrich Trachte
aus Watertown, Jefferson, Wisconsin

Ernst-Günter Meierarend

Brief vom 28.10.1860 aus Watertown, Jefferson, Wisconsin, USA
von Herman Trachte und Friedrich Trachte
an ihren Schwager Heinrich Wehrmann und seine Frau Dorothe Wehrmann,
geb. Wilhelm Trachte in Sommersell
Der Brief liegt vor Sophies 4. Brief. Heinrich oder Dorothe Wehrmann ist sicherlich mit diesem Brief zu Christoph Meierarend in Sibbentrup gekommen, um sich die 10 rt auszahlen zu lassen. Christoph wird den Brief als Unterlage bei sich behalten haben.

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Lieber Schwager Watertown 28-ten Otob 1860

Ich kanns es nicht unterlassen an dir zu Schreiben den was mir anbetrift bin ich noch Gott sei Dank Frisch Gesund und Munter und hoffe das ich mit meinen Wenigen Worte die ich zu Schreiben dir und deine Frau und Kinder bei der besten Gesundheit antreffen Mögen, Liebe Schwerste und Schwarger ich habe aus euer Schreiben gesehen das ihr noch alle Gesund und am leben Gewesen seid, was mir eine große Freude gewesen ist, und das euch eure Aelste Tochter gestorben ist last sie ruhen in Gottes Gnade den der eine Mensch früher und der andere Spet wie Gott ihn seinen ziehl esetzt hat den wollen wir uns mit den Gesang trösten Was Gott thut das ist Wohlgethan es bleib Gerecht sein Wille usw. Lieber Schwarger auch muß ich dir zu Wissen thun das ich jetz wieder bei meinen Bruder bin und das ich die Nächste Woche wieder abreisen werde 500 Meilen weiter wo ich gewesen bin, Lebet wohl ich verbleibe euer liebender Bruder
Herman Trachte

Liebe Schwester und Schwager ich kann es nich unter lassen einige worte An euch zu Schreiben den was uns anbetrift sind wir Gott sei Dank noch Frisch und Gesund und Munter und wir hoffen das auch von euch Lieber Schwager wir sollen euch einen kurzen bericht zusenden Den ich nicht viel zeit habe aber wier hoffen ihr werdet ihm mit Freuden
Aufnehmen den weil wier und Herman uns da über besprochen haben euch ein kleines geschenk zu Senden und das ihr bBekommen Bei Meierarnd in Sibbentrup den ihr wisst das unsen Lieben Vater da Zähn Thaler Bekommen hat auf die nemliche art und weise könt ihr auch zähn Thaler Bekommen Liebe Schwester und Schwager wen ihr das geld enpfangen habt müsst ihr mir gleich wieder schreiben
liebe Schwester und Schwager wisst ihr auch wer euch diese kleine Gabe schenkt das hat den Liebe Gott gethan den wen der uns nicht an Kräften erhelt und uns nicht Segenet so könne wir euch nicht geben aber den lieben Gott hat uns reichlich gesegnet Wir haben gedroschen 231 Büschel Weizen 138 Büschel Hafer 50 Büschel Roggen

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auch haben wir über 400 büschel Korn bekommen wir können unsere Schweine gut fett machen und behalten noch 200 doschel korn übrig wier Schlachten Schweine die über 400 pfund schwer sind 4 Wollen wier schlachten
wier können den Lieben Gott nicht genug dafür danken aber so Viel weis ich Wer Gott vertraut hat wohl gebaut Liebe Schwester und Schwager ich kann diesen Brief nicht aus fürlich schreieben Wen uns der liebe Gott noch lenger das leben schenkt den Will ich euch noch mehr schreieben den ich habe so viele arbeit mit die Butscherei ich wollte wünschen das alle meine anverwanten Möchten bei mir Sein Viele Grüße an Vater Bruder Schwester Schwager Schwigerinnen Von mir Meine Freu und Kinder
Liebe Schwester und Schwager ich Bitte dich schreibe uns doch Mahl wie es da zu steht den wir Wissen nicht wie oder wan Schreibet mir doch mahl düchtigen Brief das ich Mal einen ganzen Tag was zu lesen hatte den ich möchte mahl gerne horen wie es um euern Sehlen heil steht den ich habe es euch doch Geschrieben Was der liebe Jesus gethan hat den wier waren Blint und hat uns Sehend Gemacht und waren stum und hat uns hörend gemacht den ich kann euch sagen ich Freue Mich in den Gott meines Heils das er Mich und die Meinigen zu seinen Wunder Baren lichte geführet hat
lieben Schwager wo sich Wilhelm Schefer auf helt, wir möchten es gerne Wissen Lieber Schwager Schreibe uns doch noch Mahl, wie es steht um Wiehelm Schefer wir haben aus deinen Schreiben gesehen, wegen sein Geld. Das er auf zwei stellen, da für betrogen were, wen ich dich bitten kan so schreibe mir doch Mahl, was das für schlechte Leute sind, die so Einen Armen Menschen , der sein bischen geld , mit Schweiß verdienet hat, das entsagen können, Aber ich sage euch, wen wier Vor den Richter Stuhl Jesu Christe erscheinen Müssen, und Mussen rechenschaft Geben Mussen dan siet es treurig aus, auch möchte ich euch erinneren Grämet euch nicht zu viel um eure Elste Tochter, wisset ihr wohl wie Hiob Gesprochen hat, der Herr hats gegeben, der Herr hats Genommen Der name des Hern sei Gelobet Viele grüße an Vater und Brüder und Schwester und Schwager und Schwigerinnen wir wünschen euch alle ein Lebe wohl
Friedrich Trachte

Seite 3 frei

 

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Auch will ich euch zu wissen thun das wir 1000 Pfund Schweine Fleisch verkauft haben da heben wir für bekommen 60 Tahler

Im Doppelblatt einliegender kleiner Zettel:

Vorderseite
Einen Freundlichen Gruß an Colon Meierarnd in Sibbentrup von Friedrich Trachte aus America und von Herman Schröder und seine Frau wier haben uns daüber Besprochen du köntest Meinen Schwager Heinrich Wermann oder den alten Wilhelm Trachten seine Tochter
in Sommersell 10 rt aus bezahlen von gelde was Herman Schröder noch Bekömt von den Petig in Bega Den ich verpflichte mich Herman Schröder Das Geld wieder zu bezahlen den wier Leben hier als Brüder

Rückseite
mit diesen Kleine zettegen gehest du mit hin nach Meiernd in Sibbentrup

Lemgo, im Feb. 2006 Ernst-Günter Meierarend

Brief 3a Trachte 1a
Brief 3a Trachte 1b
Brief 3a Trachte 1c
Brief 3a Trachte Anlage a
Brief 3a Trachte Anlage b

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