Präsentierten die Auswanderer-Datenbank: Simone Quadfasel, Dietmar Willer
und Dr. Bettina Joergens
(von links) vom Staats- und Personenstandsarchiv Detmold.
FOTO: PREUSS
Elektronische Anlaufstelle
Datenbank über Lipper in den USA eingerichtet
■ Detmold (da). Nach groben
Schätzungen sind im 19. Jahrhundert
rund 20 000 Lipper in
die Vereinigten Staaten ausgewandert.
Um deren Nachkommen
beiderseits des Atlantiks
eine elektronische Anlaufstelle
zu bieten, bauen Mitglieder
des Genealogischen Arbeitskreises
im Naturwissenschaftlichen
und Historischen Verein
für das Land Lippe eine Datenbank
auf.
Gestern wurde sie
im Staatsarchiv vorgestellt.
Wie aufwändig die Beschaffung
von Informationen ist,
musste Dietmar Willer am eigenen
Leibe erfahren. In mühevoller
Kleinarbeit wertete er über
viele Jahre amerikanische Einwanderungs-
und Passagierlisten
aus. Anschließend glich er
diese Daten mit jenen ab, die der
Archivar Fritz Verdenhalven in
seinem längst vergriffenen,
zweibändigen Standardwerk
über „Die Auswanderer aus dem
Fürstentum Lippe“ erhoben
hatte.
Weitere Erkenntnisse ergaben
sich aus einer amerikanischen
Volkszählung des Jahres
1880.
Doch damit ist die Arbeit
noch lange nicht beendet, gibt es
doch noch Spuren in vielen Archiven.
Eigentlich ist eine solche
Aufgabe nie abgeschlossen, wie
Wolfgang Bechtel vom Genealogischen
Arbeitskreis aus Erfahrung
weiß, gibt es doch immer
wieder neue Erkenntnisse über
weitere Familienmitglieder. Das
hat auch damit zu tun, dass viele
Auswanderer gar nicht offiziell
erfasst wurden, Listen fehlerhaft
sind oder Menschen ihren Namen
geändert haben.
Gegenwärtig sind mehr als
10 000 Datensätze erfasst, doch
das Projekt soll kontinuierlich
wachsen. Die Initiatoren, darunter
auch Simone Quadfasel,
Herbert Penke und Olaf Biere,
hoffen zudem auf weitere Hinweise
von Benutzern, die sich etwa
auf Ahnenforschung begeben
– vor allem in den USA eine
beliebte Freizeitbeschäftigung.
Aber auch Willer hat Verwandte
aufgespürt – im Bundesstaat
Missouri, seinerzeit eins der
Hauptzielgebiete der Auswanderung,
die zumeist aus wirtschaftlichen
Gründen erfolgte.
Ab sofort ist die Internetseite
mit der Datenbank abrufbar.
Man kann darin nach Namen
und Herkunfts- beziehungsweise
Niederlassungsorten recherchieren.
Ebenso möglich ist die
Darstellung aller aus einem lippischen
Ort ausgewanderten
Personen oder aller Lipper in einer
amerikanischen Stadt.
@www.lippe-auswanderer.de
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