Christoph Friedrich August Krösche
Bruder des Vorgängers:
Bauer Q1 Q2 Q136
* 05.04.1865 Billerbeck
† 08.03.1934 USA
Vater: Hermann Friedrich Christoph Krösche
Mutter: Dorothea Elisabeth Meier
Herkunft: Billerbeck, Nr. 1
Lebensphasen von Christoph Friedrich August Krösche:
1889 (g) als Landwirt, Billerbeck, Nr. 1.
1889 (g) als Bauer.
1889 Auswanderung in die, USA
1889 Ausreisehafen.
24.05.1889 Einreisehafen, New York, Schiff: Weser.
1889 angegebenes Ziel, Illinois
Professor für Mathematik und Naturwissenschaften, Dubuque, Dubuque (Iowa)
Notizen zu Christoph Friedrich August Krösche:
Brief von August an Bruder Karl, abgeschrieben und zusammengefasst von Gustav Krösche, Billerbeck, 2007
Bay Missouri d. 7. Juli 1896
Lieber Bruder Karl!
[Nach anfänglichen persönlichen Redensarten legt er dann seinen Kummer dar.]
Während dieser Zeit hat der Herr mich auf sehr ernste Wege geführt, denn ich habe am 19. Mai mein inniggeliebte Frau in die kühle Erde gebettet um am 22. Mai mein einziges Söhnlein neben ihre Seite gelegt. Daß dieses ein sehr harter Schlag war brauche ich dir nicht zu schreiben, denn wir hatten während der vier Jahre unseres Ehelebens in ungetrübter Harmonie gelebt und nun wurde sie so plötzlich von meiner Seite gerissen. Jetzt stehe ich als Heimatloser allein in der Welt, nirgends eine Heimat, nirgends ein Aufenthalt. Ich reise von einem Platz zum anderen um durch Veränderung der Dinge, die ungeheuren Schmerzen im Inneren zu lindern. Wäre nicht der Herr mein Trost gewesen, ich hätte es können nicht ertragen, aber er hat mich gestärkt und mir zur Seite gestanden. Gelobt sei seine Treue und Liebe die er seinen Kindern erfahren läßt, wenn dunkle Stunden herreinbrechen.
In irdischer Hinsicht hat er mich mit Segen überschüttet. Vor zwei Jahren wurde ich als Professor an die Schule von Dubuque berufen, welchen Platz ich noch inne habe. Auch in leiblichen Dingen bin ich versorgt, den letzten Monat habe ich monatliche 75 Dollar oder 318,75 Mark erhalten. Ich hatte nur 8 Monate Arbeit und die übrige Zeit konnte ich zu Erholung verwenden. Im Laufe der Jahre wird meine Einnahme noch erhöht werden. Für das kommende Jahr sind noch 100 Dollar bewilligt.
Gegenwärtig bin ich in Missouri bei Fritz und werde hier bis zum Anfang der Schule bleiben.
Lieber Bruder, laß uns in Liebe verkehren, denn wir wissen nicht ob wir uns je wiedersehen und wenn wir uns wiedersehen, so laß es als Bruder geschehen, die sich lieben, die sich gern haben und denen es eine Freude ist für ein kurze Zeit einträchtig beieinander zu sein.
Unsere Familie ist auf nur eine kleine Zahl zusammengeschmolzen. Vor sieben Jahren ware wir noch alle zusammen, aber wie ist es jetzt? Die Einen hier, die Anderen dort, zwei sind seitdem in die obere Heimat gegangen (Bruder Heinrich und Wilhelmine) und die anderen hunderte ja tausende von Meilen auseinander. Was sind dieses Lebensgüter, eine Hand voller Sand, Kummer der Gemüter. Einsam und öde erscheint mir das Leben.
Ich habe Ehre, Ruhm und ein gutes Einkommen, aber wer freut sich mit mir darüber.
Drei Diplomas zieren meine Zimmer, aber sie geben keinen Tropfen Balsam für ein wundes Herz. Die Dinge dieser Welt können das Herz nicht befriedigen, sie sind vergänglich und eitel, nur Gott durch den Hauch seines Geistes kann in Stunden der Trübsal das Herz erleuchten.
Dieses Frühjahr hat mich unsere Schulbehörde zum ordentlichen Professor of Sciene u. Mathematiks ernannt und mein Gehalt erhöht. Früher wurde ich jährlich erwählt, jetzt bin ich auf unbestimmte Jahre ernannt.
Der Vater ist soweit gesund und munter, er ist noch immer bei Fritz, ich könnte ihn bei bestem Willen nicht nehmen in den gegenwärtigen Umständen. Fritz hat sich ...[?] gegenüber benommen und seine Frau ist eine edle Seele, die auch in Widerwärtigkeiten ihre Pflicht erfüllt. Des Christen schönste Zierde ist die Uneigennützigkeit.
[Ein weitere Bogen fehlte]
Nachtrag: Das erst Kind ist tot geboren. [Es fehlen weitere Hinweise].
Kind:
Verdenhalven: VH2_00A_1046
Auswandererschiff: Weser
Forscher: Dietmar_Willer
Quellen: Verdenhalven /A 1046, Willer, Krösche
Letzte Änderung: 01.08.2015
© Olaf Biere, Vahlhausen (32805 Horn-Bad Meinberg)
Stand: 26.12.2019 11:14:36
Erstellt mit dem Genealogieprogramm GFAhnen 19.0
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