Johann Conrad Ludwig (John Conrad Ludwig) Bröffel (Broeffle)
Student, Bremen Q36
* 1747 Bega
† 13.04.1815 Williamsburg, Ontario (Kanada)
Herkunft: Bega
Lebensphasen von Johann Conrad Ludwig Bröffel:
seit 1774 Student, Bremen
1788 Auswanderung in die, USA
Notizen zu Johann Conrad Ludwig Bröffel:
Quelle: Heimatland Lippe, 91. Jahrgang April 1998 Seite 112/113
Vater: Johann Dietrich Bröffel, geb. 1701 in Talle, gest. 1771 in Bega, 1729 bis 1731 Pastor in Sonneborn, 1731 bis 1771 Pastor in Bega
Das Wirken Johann Conrad Ludwig Bröffels in Nordamerika
Bröffel lebte zunächst in St. Thomas auf den östlich von Puerto Rico gelegenen Jungferninseln und betätigte sich hier als Geistlicher. Bald darauf ließ er sich auf dem Kontinent unweit der Westküste im Staat New York nieder. Im Jahre 1790 wurde ihm und seiner Ehefrau, Catherine Beckstead, ein Sohn geschenkt, der die Vornamen des lippischen Großvaters, Johann Dietrich, erhielt. Der genaue Geburtsort ist Schoharie westlich von Albany. Nicht viel später folgte Bröffel einem Ruf seiner früheren, mittlerweile nordwärts gezogenen Gemeindeglieder, und 1795 treffen wir ihn etwa 600 Kilometer entfernt in Williamsburg in der kanadischen Provinz Ontario wieder. Hier ist er am 13. April 1814 auch gestorben.
Zwischen 1795 und 1810 hatte "Reverend John Conrad Ludwig Broeffle" einer neugegründeten Kirchengemeinde vorgestanden. Es waren vor allem Siedler deutscher Herkunft gewesen, die am Nordufer des St. Lawrence Rivers die Stadt Osnabruck aus der Taufe gehoben hatten. 1793 erwählten sie einen Platz zum Neubau einer Kirche, um Gott "anzubeten und zu preisen, der sie hierhergeführt hatte". Am 9. August 1795 wurde eine ausgesprochen bescheidene Kirche aus Holz in Gebrauch genommen. Prediger der neuen Gemeinde waren der in Williamsburg wirkende lutherische Reverend Samuel Schwerdfeger und der ebenfalls dort ansässige Bröffel, der sich den Presbyterianern angeschlossen hatte. In dieser kirchlichen Gemeinschaft konnte er das reformiert-kalvinistische Erbe seiner Vorfahren bruchlos fortführen.
Trotz eines ausgesprochen bescheidenen Einkommens predigte Bröffel nicht nur in Osnabruck, sondern auch in Matilda und Williamsburg. Seine Verkündigung geschah ausschließlich in deutscher Sprache; offenkundig gedachte er zur Pflege des angestammten Kulturgutes der ursprünglichen Heimat beizutragen: Die Gemeinde lobte ihren Seelsorger anläßlich seines zehnjährigen Dienstjubiläums 1805 mit anerkennenden Worten. Bröffel avancierte vor seiner Emeritierung im Jahre 1810 zum "First Presbyterian Minister" in Dundas. Er lebte in Mariatown und legte noch im hohen Alter die 15 Meilen betragende Entfernung nach Osnabruck zu Fuß zurück.
Mit Johann Conrad Ludwig kam die Vererbung des geistlichen Berufes in der Familie Bröffel zu einem vorläufigen Ende. Seine Nachfahren betätigten sich über Generationen als Farmer, griffen also die bäuerliche Tradition der Lagenser Zeit wieder auf. Um die Jahrhundertwende siedelten die Bröffels nach Kalifornien über. Der 1915 geborene Cyrus Asaph Broffel, Sohn des Juristen Cyrus Dixon Broffel und Urururenkel Johann Conrad Ludwigs entschied sich, wie drei seiner Vorfahren Pfarrer zu werden. Auch er gründete eine Gemeinde, und zwar die baptistische Kirche in Edgemont/Kalifornien. Mit seiner Zurruhesetzung endete nach fast genau 300 Jahren die Theologenreihe der Bröffels.
Kind:
Forscher: Simone Quadfasel
Quellen: Heimat_Lippe
Letzte Änderung: 18.01.2009
© Olaf Biere, Vahlhausen (32805 Horn-Bad Meinberg)
Stand: 26.12.2019 11:06:37
Erstellt mit dem Genealogieprogramm GFAhnen 19.0
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