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Massold

Carl August Massolt Öffnen Blatt

Bruder des Vorgängers:
Q1 Q12
* 01.08.1859 Oerlinghausen, ~ 07.08.1859 Oerlinghausen
† 25.03.1940 Hennepin County, (Minnesota), ‡ 25.03.1940 (n) Lakewood Cemetery, Minneapolis (Minnesota)
Vater: Heinrich August Massold
Mutter: Henriette Friederike Amalia Rüter (Reuter, Massold)
oo K 03.11.1897 Hennepin County, (Minnesota) mit Jane E. Mooney, * 01.01.1860 NN, † 01.05.1911 Hennepin County, (Minnesota).
Herkunft: Oerlinghausen, Nr. 57
Lebensphasen von Carl August Massolt:
1875 Auswanderung in die, USA
seit 1921 Minneapolis, Hennepin (Minnesota)
Notizen zu Carl August Massolt:
Eingewandert USA 1875
Auswandererbrief zur Verfügung gestellt von: Herrn Friedrich-Wilhelm Kroos, 32805 Horn - Bad Meinberg:
Briefumschlag mit Bild vom :

Hotel Radisson
Seventh St. Near Nicollet Avenue
Minneapolis. Minn.

Anschrift:

Frl. Auguste Ostmann
Stapelage
Lippe-Detmold
Germany

Absender:
A. C. Massolt
1107-26 th Ave. N.
Minneapolis. Minn. U.S.A.

Brief von ursprünglich 7 Blättern, Blatt 4 fehlt. Das Briefpapier ist wie der Umschlag vom Hotel Radisson.

Blatt 1
Minneapolis, Minn. Sept. 11 ten 1921

Meine liebe Kousine
Dieses ist August Massolt der
Bruder von Fritz.
Habe Deinen Brief an ihm gelesen
und es freut uns, noch eine andere
Kousine gefunden zu haben.
Die Jahre im Auslande haben einem
fast abgestumpft von den Geburthts-
Lande. Und doch ist die Erinnerung
schön an den Platz und Umgegend
wo man geboren war und die
Kindheit verlebte.
So erinnere ich mir noch sehr gut als
ich ein Knabe war und die Mutter
uns Kinder mit nahm zum Besuch
nach den Pferdekampe.

Blatt 2
So auch das letzte mal
36 Jahre zurück als ich
zum Besuch nach Deutschland kahm
auch ich Deine Großeltern auf den
Pferdekampe einen Besuch abstattete
zur selben Zeit fand ich dann Deine
Tante Lina und lieben Vater dort
August Ostmann.
Nach einigen schön verlebten Stunden
nahm ich Abschied und Dein Vater
ging noch so weit mit mir, bis zum
Huneken Hof. Wenn ich nicht irre
so ist Deine Mutter eine geborene
Hüneken? Es war das letzte mal
das ich ihn sah und jetzt schon so
lange todt. Ich bedauere Dich und

Blatt 3
liebe Mama auch
Deine liebe Schwester
Es thut mir sehr leid, das sie nicht
sehen kann, eine der höchste Gabe von
den fünf Sinnen die wir besitzen.
So blieb ihr noch Sprache und Gehöhr
Zwei Wochen zurück war hier in
einem Theater eine Junge Dame
vielleicht hast Du auch schon von ihr
gelesen. Die Blind, Taub und Stumm
war, jetzt aber sprechen kann
ihr Nahme ist Helene Keller, wahrschein
lich Deutscher Abkunft den Nahmen
nach. Durch ihrer Willenskraft, brachte
sie es soweit, das sie ihr Exsamen
auf einer Universität bestandt

Blatt 4
--- fehlt ---

Blatt 5
Das Publikum merkte,
sie sprach zu ihr und sagte
Ja, durch ihre Füße bemerkte sie die
Owatation (den Applauß). Sie frugen
weiter was ihre Lieblings Farbe wäre
ihre Antwort war Blau, den öfters die
ganze Welt fühlte blau. Sie spricht
einwenig schwerfällig aber doch Deutlich.
Sie kann ja ihre eigene Sprache nicht
höhren. Wie heißt dann deine Schwester
mit Vornahmen? So kann ich auch mal
zu ihr schreiben und du kannst es ihr
vorlesen.
Nun den zu der Antwort deines Briefes
Ich habe Fritz seit der Zeit noch nicht wieder
gesehen und was er für Euch thun
wird oder will das kann ich nicht sagen
Auf sein Schreiben wartet nur nicht

Blatt 6
Da er nie schreibt. Er
sagt gewöhnlich, beant-
worte diesen oder jenen Brief für
mich. Als er letzte Jahr in Deutschland
war, schrieb er nur ein paar Zeilen
zu mir, das er wohl sei und bald
wieder zu Hause wäre.
Was wir an Hilgenpöhlers gethan
haben, so war das nur ein paar Thaler
die ich für Emma im Brief legte um
sich etwas dafür zu kaufen es war
mein persönliches Geschenk.
Ich weis Alles ist recht hoch in Preisen
in Deutschland und so auch hier, es sind
dieselben Preise im Allem nur ist
der Lohn höher, der Arbeiter verdient
mehr. Die Arbeitsnoth ist augen-
blicklich hier groß, über 5 ½ Millionen

Blatt 7
Arbeiter sind außer
Arbeit. Aber das wird
noch einige Jahre so sein bis sich allen
mal wieder Gleich kommt. Es war
ja immer so, nach einem Kriege
Mit was macht Ihr den Euer Leben?
Könnte ich nicht meine alten Tage bei
Euch verleben, wenn ich dafür bezahle?
Bald kommt das Alter, wo man wissen
will wo man die letzten Jahre verleben
kann. Fritz hat Geld genug irgendwo
zu leben aber mit mir ist es nicht der
Fall. Las mal wieder von dir höhren
und ich werde antworten.
Ich hoffe Ihr seid alle recht wohl
Mit herzlichen Gruß
an Mamma und Schwester
besonders dich dein Kousen
August Massolt
1107 - 26 th Ave. N

Meine Adresse
Aug. Massolt
1107-26th Ave N.
Minneapolis, Minn
U. S. A. andere Seite

Rückseite:
Ich komme soeben von Fritz, ich
sagte ihm das ich einen Brief für dich
fertig hätte, so gab er mir Geld um
für dich 1000 Mark in der Bank zukaufen
Es lässt Euch Alle vielmals grüßen
Seine Adresse ist wie früher

Fred Massolt
1310 Washington Ave. N
Minneapolis. Minn
U. S. A.

U. S. A. Meint eine Abkürzung von
United States of America
Vereinigte Staaten von Amerika
Ave meint Avenue = Straße, die Stadt
ist eingeteilt in Straßen und Avenues
Die Straßen laufen einen Weg die Avenues
den anderen

Nochmals herzlichen Gruß
Dein August M.
Kinder: -
Forscher: Olaf_Biere
Quellen: Verdenhalven /A 115, Bechtel
Letzte Änderung: 07.04.2016

 
Ahnentafel
4 Massold Friedrich Adolph, Straßenkötter und Weber
* 05.03.1797 (t) Oerlinghausen † 21.08.1848 Oerlinghausen
oo 1/1 16.11.1823 Oerlinghausen
8 ...
9 ...
2 Massold Heinrich August, Arbeiter
* 05.09.1824 (t) Oerlinghausen
oo 26.12.1852 Oerlinghausen
5 Ostmann Anne Katharine Charlotte Elisabeth
* 24.03.1799 Hörste † 12.04.1840 Oerlinghausen
10 ...
11 ...
1 Massolt Carl August
* 01.08.1859 Oerlinghausen † 25.03.1940 Hennepin County, (Minnesota)
3 Rüter Henriette Friederike Amalia
* 23.01.1831 Oerlinghausen

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© Olaf Biere, Vahlhausen (32805 Horn-Bad Meinberg)

Stand: 26.12.2019 11:16:27
Erstellt mit dem Genealogieprogramm GFAhnen 19.0

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